Eine Terrasse bauen: Dies ist gewiss eine Herausforderung, aber durchaus auch vom begabten Heimwerker in Eigenregie durchführbar. Egal, ob Terrassendielen aus Holz & WPC oder auch Keramik-Terrassenfliesen – schlussendlich lassen sich diese mit gängigen Werkzeugen, Geschick und dem entsprechenden Know-how verlegen. In unserem Ratgeber weisen wir auf die zentralen Themen hin, welche beim Terrassenbau eine Rolle spielen. Auch, wenn eine kleinschrittige Anleitung zu jedem einzelnen Terrassenmaterial nicht zielführend wäre, möchten wir Ihnen doch eine wertvolle Basis liefern, auf der Sie die spezifischen Anweisungen für ein bestimmtes Terrassenmaterial aufsetzen können. Vielleicht haben Sie unseren Ratgeber Terrassenplanung genutzt – jetzt geht es um die konkrete Umsetzung bzw. Verlegung!
Terrassendielen entdecken
Ratgeber Terrassenbau: unsere Themen
Unterkonstruktion
Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar – dieses berühmte Zitat aus „der kleine Prinz“ trifft auch beim Terrassenbau zu. Entscheidend wichtig ist eine solide Unterkonstruktion auf Basis eines optimal vorbereiteten Untergrunds. Wenn die Unterkonstruktion Mängel hat, nützen Ihnen die edelsten dauerhaftesten Terrassenbeläge nichts. Deshalb gilt es, hier besonders sorgsam und überlegt vorzugehen und nicht der Versuchung zu erliegen, durch Kompromisse Zeit und Mühe zu sparen.
Verschiedene Arten des Untergrunds
Übrigens: Keramik-Terrassenfliesen können z.B. bei erdberührenden Terrassen auch lose im Splittbett verlegt werden. Dies ist schnell und günstig möglich, kann aber auch zu „kippelnden“ Terrassenplatten führen. Wir empfehlen auch bei Keramik-Terrassenfliesen eine feste, statische Unterkonstruktion!
Die Unterkonstruktion anlegen
Für die Unterkonstruktion der Terrasse gibt es verschiedene Varianten, u.a. abhängig vom Terrassenbelag selbst. Terrassendielen aus Holz und WPC werden auf einer Unterkonstruktion aus Holz, WPC oder Aluminium verlegt. Die nötigen Abstände ergeben sich aus dem verwendeten Terrassenmaterial, so benötigen z.B. Thermohölzer aufgrund ihrer Sprödigkeit geringere Abstände als andere Materialien. Die Unterkonstruktion sollte immer mindestens die Dauerhaftigkeit des Terrassenbelags aufweisen, denn sie ist in besonderem Masse der Witterung ausgesetzt und kann weniger gut trocknen wie die der Sonne ausgesetzte Terrassenlage darüber. Unser Tipp: Eine Unterkonstruktion aus Aluminium ist die absolute „Rundum-Sorglos-Variante“, welche sich für nahezu jedes Holz und insbesondere für WPC anbietet. Bei einer Nordlage der Terrasse ist Aluminium als Unterkonstruktion in jedem Fall ratsam.
Gute Belüftung ist Pflicht
Der grösste Feind für Holz ist anhaltende Feuchtigkeit, deshalb gilt es im Sinne des konstruktiven Holzschutzes, alle Holzelemente, aber auch WPC, so gut wie möglich trocknen zu lassen. Dies gilt in besonderem Masse für die Unterkonstruktion. So müssen die Zwischenräume bei der Unterkonstruktion weitestgehend freibleiben. Auch der Abstand zur Hauswand von mindestens 20 mm dient nicht nur als Schutz gegen die Ausdehnung des Holzes, sondern auch als zusätzliche Möglichkeit der Hinterlüftung. Zusätzliche Lüftungsgitter sind ebenfalls eine sinnvolle Idee.
- Beton, Pflasterstein oder ein ähnlich solider Untergrund:Wenn ein fester, belastbarer Untergrund vorhanden ist, haben Sie die optimale Grundlage für eine solide Terrassenkonstruktion.
- Rasen, Wiese oder unbewachsener Naturboden:Hier müssen Sie den Untergrund verdichten, damit er dauerhaft und gleichmässig tragfähig wird für Ihre Terrasse. Bei einem Rasen wird die oberste Schicht entfernt – die Tiefe hängt ab vom Terrassenbelag. Eventuell gilt es, ein Beton-Streifenfundament einzuplanen. Der Boden wird dann – optimalerweise mit einer Rüttelplatte – verdichtet. Plant man ein typisches Gefälle für die Terrasse, sollte der Untergrund gleichermassen mit dem entsprechenden Gefälle ausgestattet werden! Auch ein Unkrautvlies in Kombination mit einem Kiesbett wird integriert. Das Fundament für die Unterkonstruktion bilden abschliessend z.B. Gehwegplatten aus Beton. Alternativ können auch U-Halter einbetoniert werden, um die Tragebalken der Unterkonstruktion zu halten.
Gefälle
Eine Terrasse aus Holz und WPC, aber auch aus Naturstein profitiert von einem leichten Gefälle. So kann Regenwasser ablaufen, statt sich anzusammeln und ein Rutschrisiko sowie Lebensgrundlage für Holzschädlinge zu bilden. Typisch ist das Anlegen von 2 % bis 2,5 % Gefälle, und zwar möglichst weg vom Haus. Ein Gefälle parallel zum Haus fällt unschön ins Auge. Bei geriffelten WPC- und Holzdielen ist ein Gefälle in Längsrichtung der Dielen optimal, allerdings nicht immer zu bewerkstelligen. Ob Terrassendielen quer oder längs zum Haus verlegt werden, ist nicht nur eine pragmatische Entscheidung (Dielenlängen / Verschnittminimierung), sondern natürlich auch eine subjektive, optische.
Fugenabstände
Holz arbeitet! Sprich: Es quillt und schwindet, abhängig von der Witterung. Auch bei WPC ist dies der Fall. So ist ein Abstand zum Haus von 20 mm wichtig sowie ausreichende Fugenabstände zwischen den Terrassendielen selbst – abhängig vom Material. Je geringer das Quell- und Schwindverhalten, desto schmaler können die Fugen ausfallen. Besonders gering ist der minimal mögliche Fugenabstand bei präzise verarbeiteten Keramik-Terrassenfliesen, der bei knapp 3 mm liegen kann. Wenn Sie eine WPC Terrasse bauen, ist ebenfalls ein vergleichsweise geringer Fugenabstand möglich.
Art der Befestigung
Terrassendielen und -platten können auf unterschiedliche Weise befestigt werden. Bei Terrassendielen aus Holz und WPC ist eine kopfseitige Verschraubung klassisch und solide. Optisch ansprechender ist natürlich eine unsichtbare Befestigung mit Clip-Systemen. Allerdings eignet sich die verdeckte Befestigung nicht für Terrassenhölzer mit starkem Quell- und Schwindverhalten – etwa, wenn Sie eine Bangkirai Terrasse bauen. Keramik-Terrassenfliesen lassen sich ungebunden auf Stelz- und Plattenlagern verlegen – dadurch ist auch ein einfacher Austausch möglich.
Bevor Sie loslegen: Tipps für die Vorbereitung
Für Ihr Terrassenprojekt gilt es, einige Vorkehrungen zu treffen, bevor Sie ans Werk gehen. Was ist der optimale Zeitpunkt? Ein Blick auf den Wetterbericht verhindert, dass Sie bei strömenden Regen arbeiten müssen – auch in Hinblick auf die Veränderung des Bodens. Stellen Sie auch sicher, dass Sie genug Platz haben für die Arbeitsmaterialien. Die gelieferten Materialien sollten nicht im Weg stehen! Sollten Sie viel Erde ausheben, ist es gut, schon vorher zu überlegen, was damit geschehen soll. Sorgen Sie weiterhin nicht nur für das passende Werkzeug, sondern auch für die nötige Schutzausrüstung oder Hilfsmittel von Schubkarre bis Sackkarre, um unnötiges Lastenschleppen zu vermeiden.
Braucht es eine Genehmigung?
Je nach Art der Konstruktion – aber auch abhängig von Ihrem Kanton – braucht es eine Genehmigung. Während nicht überdachte, zu zwei oder mehr Seiten offene Terrassen oftmals als „kleine Nebenanlagen“ ohne Genehmigungspflicht auskommen, sind Terrassen über einer Garage oder auch eine aufgeständerte bzw. erhöhte Terrasse in aller Regel genehmigungspflichtig. Erkundigen Sie sich auf jeden Fall bei Ihren zuständigen Behörden!
Weitere Faktoren beim Terrassenbau
Zusätzlich zu den genannten „Basics“ können weitere Aspekte eine Rolle spielen, die Sie vor der Umsetzung Ihres Terrassenprojekts berücksichtigen könnten.
- Sonnenschutz: Heutzutage kann die Sonneneinstrahlung extreme Grade annehmen. Deshalb sollten Sie schon vorher überlegen, ob und inwieweit Sie für Sonnenschutz sorgen möchten. Reicht Ihnen ein Sonnenschirm aus? Oder möchten Sie ein Sonnensegel oder eine Terrassenüberdachung konstruieren? Als natürlicher Schattenspender kann auch ein in den Terrassenboden integrierter Baum dienen.
- Möchten Sie die sonnige Lage Ihrer Terrasse nutzen, um Solarmodule zu integrieren, z.B. auf einem Terrassendach?
- Möchten Sie Ihre Terrasse mit Leuchtelementen ausstatten, z.B. mit eingelassenen LED-Spots? Oder Heizstrahler und Musikboxen verwenden? Platz und Wege für die nötige Elektrik sollten Sie beim Terrassenbau berücksichtigen, etwa, dass Leitungen unterhalb der Terrasse verlaufen.
- Wind von der Seite oder auch neugierige Blicke können den Genuss seiner Terrasse beeinträchtigen. Entsprechende Sichtschutzwände an den Seiten können hier Abhilfe schaffen. Sie sparen viel Aufwand, wenn Sie die Sichtschutz-Konstruktion bei der Planung berücksichtigen und direkt beim Terrassenbau mit erledigen.
- Denken Sie auch an Dekorationselemente, wenn Sie Ihre Terrasse neu gestalten.
Natürlich ist die Konstruktion einer Terrasse höchst individuell und kann noch andere Faktoren in den Vordergrund stellen.
Unser Tipp: Planen Sie Ihre Terrasse am besten mit Ihrem HolzLand-Partner Schweiz und profitieren Sie von unserer umfassenden Erfahrung. Gerne vermitteln wir auch den passenden Handwerker für Ihr Projekt, um Ihre Garten Terrasse zu bauen.
Informieren Sie sich gerne zu unseren Terrassendielen aus Holz und Terrassenböden aus WPC.
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