Unsere Fragestellungen:
Unterkonstruktion Holzterrasse
Welches Material sollte ich für die Unterkonstruktion verwenden?
Grundsätzlich haben Sie verschiedene Optionen. Die Hauptfrage bei der Unterkonstruktion ist: „Holz oder Aluminium?“ Um diese Entscheidung zu treffen, müssen wir uns natürlich erst einmal die Eigenschaften und Vorteile der jeweiligen Varianten anschauen.
Unterkonstruktion aus Holz
Die Verwendung von Lagerhölzern ist die klassische Variante. Sollte man sich hierfür entscheiden, ist die Verwendung eines dauerhaften Holzes ratsam. Schliesslich stellt anhaltende Feuchtigkeit ein natürliches Risiko für den Werkstoff Holz dar, da sich dadurch holzschädigende Pilze und Mikroorganismen ansiedeln können. Während die Oberseite der Terrassendielen kopfseitig von der Sonne getrocknet wird und die Dielen generell einen Abstand zum Boden haben, hält sich die Feuchtigkeit darunter im Schatten der Dielen sowie in Bodennähe wesentlich länger!
Insgesamt sollte die Dauerhaftigkeit der Unterkonstruktion mindestens der des Terrassenbelags entsprechen. (Einerseits scheint es wenig sinnvoll zu sein, eine extrem hochwertige Lösung für die Unterkonstruktion zu nehmen, um darüber einen wenig dauerhaften Terrassenboden zu legen. Andererseits kann eine langlebige Terrassen-Unterkonstruktion auch mehrere Terrassenbeläge überdauern, etwa die Premium-Variante aus Aluminium).
Da Holz je nach Holzart verschieden stark quillt und schwindet, ist grundsätzlich ein Holz mit ähnlichen Eigenschaften sinnvoll, optimalerweise das selbe Holz (sofern dauerhaft genug als Verwendung als Unterkonstruktion). So gibt es für Terrassendielen aus Thermoholz die entsprechende Unterkonstruktion aus Thermoholz. Die Verwendung einer Aluminium-Konstruktion scheint diesem Prinzip zu widersprechen, aber hier bieten spezielle Systemlösungen Abhilfe bzw. den nötigen Bewegungsspielraum für die Schrauben.
Unterkonstruktion aus Aluminium
Zweifelsohne ist dies die hochwertigste Variante. Aluminium bietet eine exzellente Dauerhaftigkeit und erlaubt gleichzeitig eine niedrigere Terrassenkonstruktion – was bei kniffligen Verlegebedingungen ein Vorteil sein kann, etwa auf einem Balkon.
Durch die hohe Biegefestigkeit sind weniger Stellfüße bzw. Lagerpunkte notwendig. Sie sorgen für eine ausreichende Belüftung unter den Terrassendielen, was die Lebensdauer des Holzes erhöht. Weiters erlauben die exakt geraden Aluminiumprofile eine exakte und auch schnelle Verlegung. Als Stangen von 3 bis 6 Meter Länge sind die präzisen Dimensionen ein klarer Vorteil gegenüber Lagerhölzern, welche nie zu 100 % gerade sind. Vorteil bei Dachterrassen: Mit Aluminiumprofilen lässt sich auch ein Rahmen fertigen, wenn keine untere Befestigung realisierbar ist. Der höhere Preis für eine Alu-Unterkonstruktion wird relativiert durch die Zeiteinsparung bei der Verlegung sowie die geringere Anzahl an benötigten Elementen für die Unterbauung der Unterkonstruktion (also weniger Fundamente und/oder Terrassenlager). Plus: Eine Terrassen-Unterkonstruktion aus Aluminium kann sogar mehrere Terrassenböden überdauern! Unser Tipp: Nutzen Sie anthrazitfarbene Alu-Profile, um ein „Hervorblitzen“ unterhalb der Terrasse zu vermeiden.
Welche Abstände anwenden bei der Unterkonstruktion?
Der nötige Abstand bei der Unterkonstruktion („Achsmass“) richtet sich nicht nach der Güte der Unterlagsmaterialien, sondern nach den Terrassendielen selbst. Dielen aus Thermoholz etwa benötigen aufgrund ihrer Sprödigkeit geringere Abstände als andere Terrassenhölzer. Je dünner die Terrassendiele, desto eher braucht es eine Unterstützung. Hier ist schlussendlich das Fachwissen des Verlegers gefragt oder – bei Selbstverlegern – optimalerweise das Wissen des Holzfachhandels. Beispiele: Bei 25 mm starken Terrassendielen 50 cm Abstand, bei 40 mm starken Dielen 80 cm.
Welches Gefälle für die Holzterrasse?
Terrassendielen aus Holz benötigen ein Gefälle, um stehendes Wasser und die dadurch begünstigten Feuchtigkeitsschäden, aber auch ein Rutschrisiko zu vermeiden. Ein Gefälle in Dielenrichtung ist sinnvoll, aber hier empfiehlt sich dann aus optischen Gründen, die Terrassendielen nicht parallel zum Haus zu verlegen, sondern die Dielen vom Haus wegverlaufen zu lassen! Mindestens 2 % Gefälle sind hier ratsam. Auch unterhalb des Terrassenbodens sollte ein entwässerndes Gefälle vorliegen!
Was gilt es generell zu beachten bei Verlegung und Unterkonstruktion?
Das wichtigste Prinzip ist: Wasser / Feuchtigkeit müssen zuverlässig ablaufen oder trocknen können, denn anhaltende Feuchtigkeit (als Nährgrund für Algen und Pilze) ist das grösste Risiko für Holz. Bevor man sich Gedanken über die Dauerhaftigkeit von Terrassenmaterial und Unterkonstruktion macht, sollte man die Prinzipien des „konstruktiven Holzschutzes“ einhalten. Hier sind es tatsächlich zu viele Details, um sie im Einzelnen aufzuzählen. Hier nur eine Auswahl: Ausreichend Abstand zwischen Untergrund und Terrassendielen, Staunässe vermeiden, indem man den Terrassenboden nicht direkt auf die Unterkonstruktion verlegt, sondern z. B. Kunststoff-/Gummi-Unterlagen-Pads oder Terrassenlager verwendet. Stirnenden der Terrassendielen sollte man mit Wachs schützen, und die Dielen selbst mit regelmässigen Pflegeanstrichen mit Terrassenöl, was ein Eindringen von Wasser reduziert.
Unterkonstruktion WPC-Terrasse
Welches Material sollte ich für die Unterkonstruktion verwenden?
Bei WPC-Dielen ist es naheliegend, auch die Unterkonstruktion aus WPC zu wählen. WPC bietet nicht nur die für eine Unterkonstruktion benötigte starke Dauerhaftigkeit, sondern zudem die gleichen Quell- und Schwindeigenschaften der Dielen selbst, was für die Befestigung von Vorteil ist. Da WPC äusserst langlebig ist, sollte man eine Unterkonstruktion aus weniger dauerhaften Materialien wie Holz vermeiden! Fragen Sie bei der Wahl der Unterkonstruktion aber immer Ihren Fachberater! Viele Hersteller schliessen in Ihren Montageanleitungen die Verwendung von WPC oder Holz explizit aus. Alternativ eignet sich hier eine Unterkonstruktion aus Aluminium. Tatsächlich ist die „Reaktion“ auf Temperaturschwankungen recht ähnlich.
Welche Abstände anwenden bei der Unterkonstruktion?
Die typischerweise knapp 20 mm starken WPC-Dielen sollten als Faustregel ca. 40 cm Abstand nicht überschreiten! Je nach Ausführung und Hersteller kann dieser Abstand auch noch geringer ausfallen mit knapp 35 cm.
Welches Gefälle für die WPC-Terrasse?
Trotz der ausgeprägten Dauerhaftigkeit von WPC-Dielen sind diese nicht komplett unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit, sondern sollten wie auch Terrassendielen aus Holz ausreichend vor stehender Nässe geschützt werden. Das klassische Mindestgefälle von 2 % kommt auch hier zur Anwendung. Wenn man allerdings vollummantelte, co-extrudierte WPC -Dielen verwendet, kann theoretisch auf ein Gefälle verzichtet werden. Allerdings ist es doch ratsam, zumindest ein Gefälle von 1 % anzuwenden, um Pfützen und das damit verbundene Rutschrisiko zu vermeiden, und auch die Reinigungswirkung von ablaufendem Regenwasser zu nutzen.
Was gilt es generell zu beachten bei Verlegung und Unterkonstruktion?
Wie auch bei der Holzterrasse gilt es grundsätzlich, die Grundsätze des konstruktiven Holzschutzes zu beherzigen. Eine gute Belüftung ist wichtig, erst recht in der Nähe von Feuchtbereichen wie einem Swimming Pool oder Gartenteich. Auch Abstände zu den Seiten (je nach Fabrikat zwischen 3 und 30 mm), etwa zur Hauswand, sollten eingehalten werden. Ansonsten gilt es, den Herstellerangaben für die Verlegung genau zu folgen, von Dehnungsfugen über den Bodenabstand bis zur Verwendung geeigneter, empfohlener Befestigungsmaterialien!
Keine Frage: Die optimale Verlegung einer Terrasse aus Holz oder WPC ist eine Wissenschaft für sich! Ihre HolzLand-Partner Schweiz vor Ort helfen Ihnen gerne weiter, wenn Sie eine neue Terrasse planen. Alternativ vermitteln wir gerne passende Handwerksbetriebe, von denen wir wissen, dass sie diese „Wissenschaft“ meisterhaft beherrschen – nicht nur in der Theorie, sondern auch bei der Anwendung in der Praxis!
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